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Spargel to go

Kein Land ist so verrückt nach Spargel, wie wir hier in Deutschland. Sobald die ersten weißen Stangen auf dem Markt und in den Supermärkten auftauchen, gibt es kein Halten mehr. Bei uns am Bauernmarkt sieht das dann so aus: ab 8 Uhr bildet sich eine lange Schlange vor dem Spargelstand, Wartezeiten von 15 Minuten werden geduldig genutzt, um sich mit anderen Kunden ¨über das beste Spargelrezept auszutauschen. Wer nach 11 Uhr kommt hat Pech gehabt und kann mit Schalen vorlieb nehmen (auch nicht schlecht, macht immerhin ne tolle Suppe). Oder um die Statistik sprechen zu lassen: 1,9 Milliarden Stangen Spargel wurden im letzten Jahr von uns Deutschen verspeist.

Nun haben wir also das kostbare Gut ergattert, und nun? Spargel einfach zubereiten mit Kartoffeln und zerlassener Butter? Oder doch eine selbstgemachte Hollandaise? Als Beilage oder als Star auf dem Teller? Nix davon, sag ich! Mein to-go Spargelrezept aktuell ist Spargel to go! Ein Salat aus weißen Spargel und Kartoffeln. Lässt sich super vorbereiten und hält sich zwei-drei Tage im Kühlschrank. Genial als Lunch im Büro.

Zutaten (für drei Lunch Portionen)

1 kg weißer Spargel, geschält

500 g festkochende Kartoffeln

3 EL Olivenöl

Thymian (1 Teelöffel getrocknet oder 1 Esslöffel frisch)

Abrieb von 1 Bio-Zitrone

Salz

Pfeffer

 

Zubereitung

(1) Kartoffeln in der Schale Kochen – wenn ihr ein Siebeinsatz habt, könnt ihr den Spargel einfach über den Kartoffeln im Dampf garen. Da bleibt der geballte Geschmack im Spargel! Alternativ Spargel separat kochen, (2) abkühlen lassen und Kartoffeln schälen, (3) Spargel und Kartoffeln in mundgerechte Stücke schneiden, (4) mit Olivenöl beträufeln und  vorsichtig mit dem Abrieb von Zitrone, Thymian untermischen, (5) nach Geschmack salzen und pfeffern. Voila!

 

Kochbuch „Deutschland vegetarisch“ von Stevan Paul

„Ugh, wo ist mein Fleisch“ – auch wenn ihr das jetzt denkt, bitte trotzdem weiterlesen. Denn dieses Kochbuch feiert regionale, deftige Hausmannskost, bei der man Fleisch und Fisch gar nicht vermisst. Was vermutlich auch an den Unmengen Butter, Sahne und Eiern liegt, die hier Verwendung finden.

Der Autor, Stevan Paul, ist ein Hansdampf in allen Küchen, wenn man so sagen darf. Der gelernte Koch, der seit 2000 auch bloggt als nutriculinary.com, ist Kochbuchautor, Restaurantkritiker für die Süddeutsche Zeitung und hat 2016 seinen ersten Roman veröffentlicht: „Der große Glander“. Da geht’s natürlich auch ums Essen – und um Food-Art.

Sein Kochbuch „Deutschland vegetarisch“ ist ein Kompendium mit 145 regionalen Klassikern der deutschen Küche. Von den meisten hatte ich noch nie vorher gehört, da will ich ganz ehrlich sein. „Der große Hans“ zum Beispiel? Ein gedämpfter Kuchen aus Norddeutschland, der mit einem Kompott aus getrocknetem Obst und Senfsauce serviert wird. „Grumbeerwaffele“? Eine Kartoffelwaffel aus Rheinland-Pfalz. Lecker mit Pilzen und schmeckt auch kalt super. Lassen sich übrigens auch ganz schnell im Toaster aufbacken. Die Reste machten sich am nächsten Tag gut mit einem Salat im Büro.

Das Buch nimmt einem mit über das Jahr, vom Frühling bis zum Winter. Saisonale Rezepte: Wie ich finde, ein hilfreicher Aufbau. Wie koche ich Spargel mal neu? Kapitel „Frühling“ to the rescue! Das Spargelrezept mit Hollandaise von Bärlauch ist übrigens seit letztem Jahr mein go-to. Yes, it is that good!

Mein Fazit, nachdem ich mich jetzt über ein Jahr durch dieses Kochbuch gekocht habe (auch wenn ich noch lange nicht alle Rezepte ausprobiert habe)

Deutsche Küche ist Vielfalt: Viele neue Ideen durch regionale Rezepte aus ganz Deutschland. Da sag noch mal einer, traditionelle deutsche Küche beschränke sich auf Currywurst und Haxen!

Saisonal und regional: Fokus auf saisonale Rezepte ist super für alle, die mit den Jahreszeiten kochen wollen und sich beim Besuch auf dem Bauernmark gefragt haben, was sie denn mit Stielmus eigentlich machen sollen.

Übersichtliche Zutatenliste: Keine ausgefallene Zutaten, die man nur für ein Gericht kaufen muss, und die dann im Vorratsschrank verstauben. Sehr gut!

Bier oder Wein: Jedes Rezept hat mindestens eine Getränkeempfehlung. Finde ich einen super Service für alle, die keine Experten sind bei Getränkepairings.

Viel Butter & Sahne: Nix für Menschen, die leichte Gemüseküche suchen.

Eile mit Weile: Besonders im Winter, wenn die eingelagerten Gemüse gepimpt werden müssen, sind die Rezepte zeitintensiv. Zeitangaben wären da hilfreich gewesen. Daher auch nur bedingt für absolute Anfänger in der Küche geeignet.

Kochbuch kaufen? Könnt ihr zum Beispiel hier.